Sitzung: 03.12.2019 VA/2019/10
Vorlage: 2019/153
Vom Impulsreferat von Daniela Vey wird zustimmend Kenntnis genommen.
Zu diesem Tagesordnungspunkt kann BM Richter Daniela Vey als Sachverständige begrüßen.
Daniela Vey teilt mit, dass sie um die Schwierigkeiten weiß, einen adäquaten Auftritt in den sozialen Medien zu gestalten. Sie verweist darauf, dass die Medienlandschaft sich in den vergangenen Jahren sehr verändert hat, so dass zum Beispiel die Zeitungen sich halbiert haben. Die Menschen nutzen mehr als eine Stunde pro Tag Social Media.
Sie gibt dem Gremium eine Übersicht, dass 38 Millionen Menschen in Deutschland aktiv Social Media Nutzer sind und dabei 46 Prozent der Gesamtbevölkerung darstellen. Davon nutzen 30 Millionen die mobilen Geräte.
Im Hinblick auf die Werbezielgruppen verweist sie darauf, dass auf Facebook monatlich 32 Millionen Menschen (mehr Männer) aktiv sind, auf Instagram 20 Millionen bei einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis und 8,7 Millionen auf Twitter.
Sie verweist darauf, dass zum Beispiel inzwischen auch Bundeskanzlerin Merkel oder die Bundespolizei Baden-Württemberg auf diesen Kanälen tätig sind. Als Hürden zum Erfolg sieht sie die Faktoren Zeit, Budget und Inhalte.
Im Hinblick auf die Größe eines Social Media Teams teilt sie mit, dass es ein Kernteam von 2 bis 3, ein Redaktionsteam von 4 bis 8 und ein Contentteam von 10 bis 20 Personen benötigt. Hierbei ist auch die Unterstützung durch die Chefetage, d.h. durch Bürgermeister und Amtsleiter nötig.
Im Hinblick auf den Personaleinsatz ist sie der Meinung, dass monatlich zwischen 8 und 24 Stunden eingeplant werden müssen, immer abhängig von der Anzahl der Kanäle der Interaktion und der Abstimmung. Als hilfreiche Ausrüstung sieht sie die notwendige Soft- und Hardware, Smartphone oder Tablets mit einem großen Datenvolumen dazu die passenden Apps, Redaktionstools und eine Kamera. Sie verweist darauf, dass es auch sehr wichtig ist, sich entsprechend weiterzubilden. Das A und O ist eine sinnvolle Strategie, bei der die Fragen warum, wen, wo, was, wie, wann geklärt werden müssen.
So muss man die Ziele und was erreicht werden soll, möglichst genau definieren und formulieren.
So kann dies zum Beispiel sein, mehr Bürger zu bevorstehenden Wahlen zu motivieren, das Image als familienfreundliche Kommune zu stärken oder auch seine Stärken als attraktiver Arbeitgeber besser rüber zu bringen.
Dabei ist für sie sehr wichtig, dass man die Zielgruppen definiert. Denn je besser man die Zielgruppen kennt, desto besser kann man auch die Menschen tatsächlich ansprechen.
Für sie ist wichtig, dass man im Rahmen eines Redaktionsteams einen klaren Plan macht, so dass man dann auch entsprechend reagieren kann.
BM Richter bedankt sich für den lebhaften Input und verweist darauf, dass es wichtig ist, eine Social Media Strategie von einem Profi betreuen zu lassen.
Für GR Hottenroth ist es klar, dass nicht alle Kanäle bedient werden können. Für ihn ist zum Beispiel auch die Aktivität bei einem Katastrophenfall wichtig.
Insgesamt muss man konkret überlegen, wie man die Leute dazu bringt, einem zu folgen. Je nach Kanal muss entsprechend oft auch eine neue Mitteilung kommen.
Daniela Vey betont, dass es wichtig ist, dass es um Dialog und Kommunikation geht und man die richtige Mischung bei den Themen finden muss.
Im Hinblick auf die Frage nach der Reaktionszeit verweist sie darauf, dass man durchaus entsprechende Öffnungszeiten „kommunizieren“ kann zum Beispiel im Rahmen einer „Netiquette“, wo dann auch klar ist, wann spätestens reagiert wird.
Dabei kann man auch das Thema, dass persönliche Angriffe aus Auftritten gelöscht werden, entsprechend kommunizieren.
Es wird im Gremium ausführlich über Vor- und Nachteile der Social Media diskutiert.
BM Richter stellt jedoch klar, dass es der Verwaltung heute darum geht, dass die Gemeinderäte einen Einblick haben, was man alles tun muss.
Aus seiner Sicht sollte dann eine entsprechende Strategie vorbereitet werden, um dann abzusehen, wie man tatsächlich in das Thema findet.
Für GRin Bayer und Fohler ist noch nicht so ganz klar, ob man überhaupt in dieses Thema einsteigt.
Nach weiterer Diskussion einigt man sich darauf, dass die Verwaltung in einem nächsten Schritt mit Daniela Vey trifft, um weitere Überlegungen anzustellen.